Nähmaschine – Bügeleisen – Scheren – Nadeln richtig pflegen
Nähmaschine
Unsere Nähmaschine braucht ein bisschen Aufmerksamkeit, damit sie uns zuverlässig zur Seite steht.
Spätestens, wenn sie Probleme bei Stichen oder wenn sie komische Geräusche macht, solltest Du daran denken, dass sie vielleicht nur geputzt werden will.
Beim Nähen entstehen viele Fussel, die nicht nur im Nähzimmer herumschwirren, sondern sich auch in der Nähmaschine ablagern. Vor allem unter der Stichplatte und im Spulenfach sammelt sich allerhand an. Am Besten ist es, Du reinigst Deine Maschine nach jedem größeren Projekt routinemäßig. Nimm die Spule heraus und reinige die Spulenkapsel mit einem weichen Pinsel. Falls noch Fadenreste in der Spulenkapsel hängen, ziehe sie vorsichtig mit einer Pinzette heraus. Den ganzen unteren Bereich, der sichtbar ist, kannst Du auch mit dem Pinsel reinigen.
Nachdem Du die Nadel entfernt hast, entferne die Stichplatte, wie es in der Gerbrauchsanleitung für Deine Maschine beschrieben ist und entferne auch da alle Fussel mit der Pinzette und Pinsel. Dann kannst Du mit einer dünnen Düse mit einem Staubsauger diesen Bereich noch absaugen. Sauge auch alle anderen Bereiche der Maschine ab, wo Du Staub entdeckst.
Gib einen Tropfen Nähmaschinenöl an den beweglichen Teil der Spulenkapsel und drehe mit dem Handrad einige Male, so dass sich das Öl verteilen kann.
Vorsicht: Nimm nur wenig Öl, nimmst Du zu viel, kann das Öl beim nächsten Nähen mit nach oben in den Stoff gezogen werden, was unschöne Flecken ergibt.
Vorsicht: Nimm nur Nähmaschinenöl, kein Speiseöl. Das wird mit der Zeit klebrig und ist nicht dafür geeignet.
Vorsicht: Nur mechanische Nähmaschinen ölen. Wenn die Maschine computergesteuert ist, darf kein Öl angewendet werden. Schau in Deiner Gebrauchsanleitung nach!
Hast Du den Eindruck, zwischen den Spannungsscheiben könnten sich Fadenreste festgesetzt haben, kannst Du mit ungewachster Zahnseide ein paar mal zwischen den Scheiben hin- und herziehen.
Bügeleisen reinigen
Immer wieder passiert es, dass wir beim Aufbügeln von Klebevliesen mit dem Bügeleisen daran hängen bleiben oder dass wir mit zu großer Hitze auf Stoffen bügeln, die leicht schmelzen und einen häßlichen Film auf der Sohle hinterlassen. Das Bügeleisen gleitet dann nicht mehr leicht über Stoffe oder die Ablage färbt sogar auf Stoffen ab.
Merkst Du, dass Du an Vlies kleben geblieben bist, reagiere sofort! Nimm Dir einen alten Stoff, ein altes Handtuch ist gut, denn es reibt gleich etwas. Lege es doppelt über den Rand des Bügelbrettes und ziehe Dein Bügeleisen so lange über den Rand, bis die Klebestelle abgerieben ist. Dabei darf das Bügeleisen noch schön heiß sein.
Ist die ganze Sohle vom längeren Gebrauch verschmutzt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Sohle wieder glatt zu bekommen.
Zuerst kannst Du es mit Aufkleberentferner versuchen, um angeklebte Stellen zu säubern. Dazu muss das Bügeleisen aber abgekühlt sein.
Dann kannst Du wieder auf mittlere Hitze stellen und mit Zitrone oder Essig „einweichen“. Lege ein Schutztuch auf das Bügelbrett, ein feuchtes Tuch darüber, das Du mit Essig oder Zitronensaft tränkst. Lass das Bügeleisen ein paar Minuten einfach darauf stehen und beginne dann, auf dem Tuch zu bügeln. Du kannst immer wieder Essig oder Zitrone nachgeben. Bügle so lange hin und her, bis das Bügeleisen wieder glatt auf den Stoffen gleitet. Es gibt auch den Rat, dazu noch Backpulver zu geben, aber ich habe damit keine Erfahrung. Vielleicht musst Du noch einzelne Stellen extra stark mit getränkten Lappen abreiben. Es dauert eine Weile, aber es klappt.
Wische die Sohle mit einem sauberen feuchten Tuch ab und lass ein paar Mal ordentlich Dampf durch die Düsen strömen.
Vorsicht: Kratze nicht mit scharfen oder spitzen Gegenstände auf der Sohle. Sollten die Dampflöcher mit Rückständen verstopft sein, reinige sie mit einem Holz- oder Wattestäbchen.
Bügeleisen entkalken
Viele Bügeleisen sollten mit destilliertem Wasser befüllt werden, aber es gibt heute auch Bügeleisen, die mit normalem Leitungswasser auskommen.
Hast Du in Deiner Gegend sehr kalkhaltiges Wasser, solltest Du tatsächlich destilliertes Wasser nehmen, wenn Du einen Wasserfilter hast, ist gefiltertes Wasser auch geeignet.
Spätestens, wenn Du weiße Brösel auf Deiner gebügelten Wäsche bemerkst, musst Du entkalken. Entleere den Wassertank und befülle ihn mit einem Essig-Wasser-Gemisch 1:1. Erhitze das Bügeleisen und dampfe ein paar Mal, damit auch die Ventile und Düsen mit dem Essigwasser einweichen können. Lass es eine Viertelstunde stehen und dampfe dann so viel Dampf wie möglich aus dem Bügeleisen. Den Rest kippst Du aus, gib sauberes Wasser in den Tank, spüle ihn, kippe aus, wiederhole das so lange, bis das Wasser klar ist. Dann kannst Du für die nächste Bügelarbeit neu mit Wasser befüllen.
Hast Du eine Bügelstation, musst Du unbedingt die Entkalkung Schritt für Schritt nach Gebrauchsanleitung durchführen.
Vorsicht: Es wird davon abgeraten, Entkalker für Kaffemaschinen zu verwenden. Essigwasser reicht auch völlig aus.
Vorsicht: Wenn Du nach dem Bügeln noch Wasserreste im Tank hast, kippe das aus. Steht das Wasser mehrere Tage im Tank, kann sich leichter Kalk ansetzen.
Scheren pflegen
Beim Schneiden von Klebefolien, Klebebändern usw. bleiben oft Reste auf den Klingen der Scheren. Reinige sie entweder mit Kleberentferner, Benzin oder mit Essig. Danach abspülen und trocknen.
Gib einen Tropfen Nähmaschinenöl ins Gelenk, bewege die Schere ein wenig im Gelenk und wische das restliche Öl mit einem saugenden Lappen ab.
Vorsicht: Nimmst Du zu viel Öl oder wischt die Reste nicht sorgfältig ab, können Ölflecken auf Stoffe kommen, die Du schneiden willst. Ölflecken lassen sich schlecht entfernen und sehen nicht gut aus.
Hast Du den Eindruck, Deine Schere schneidet nicht mehr so gut, kannst Du sie schleifen. Nimm ein feines Schleifpapier und schneide 10-20 Mal in das Schleifpapier. Wende die Schere und schneide „verkehrt herum“ in das Schleifpapier. So werden beide Klingen geschliffen Schleifpapier darf nicht gröber als Korngröße 220 sein.
Vorsicht: Ein grobes Schleifpapier verletzt die Schneiden Deiner Schere. Eine niedrige Zahl bedeutet, dass weniger Körner auf einer definierten Fläche sind, dafür größere. Korngröße 40 ist also sehr grob, 220 hat eben viele winzige Schleifkörnchen auf der selben Fläche.
Nadeln pflegen
Bei Nähnadeln, ob Handnähnadeln oder Maschinennadeln, können sich auch Klebereste sammeln. Das passiert, wenn wir durch mit Vlies verstärkte Stoffe nähen, wo der Kleber nicht vollständig geschmolzen ist. Auch bei Nähten, die wir mit Klebstreifen fixiert haben, können Reste an der Nadel haften bleiben. Reinige die Nadel mit einem Lappen, der entweder mit Benzin oder Essig getränkt ist.
Vorsicht: Entsorge stumpfe Nadeln, das gilt auch für Stecknadeln. Sie verletzen den Stoff oder ärgern Dich immer wieder, weil sie nicht gut durch den Stoff gleiten.
Vorsicht: Kaufe Dir Stecknadeln deren Köpfe überbügelt werden dürfen. Günstige Stecknadelköpfe schmelzen beim Bügeln und verschmutzen Bügeleisen und Stoff.
Wenn Deine Maschinennadel verbogen ist, musst Du sie entsorgen. Verbogene Handnähnadeln kannst Du eventuell wieder gerade biegen. Gebrauchst Du eine Zange dafür, musst Du die Greiffläche polstern, damit die Nadel nicht verkratzt. Sie würde den Stoff verletzen und läuft nicht mehr glatt durch den Stoff.
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